Die Albert-Schweitzer-Schule, eine Grundschule des Kreises Offenbach in Neu-Isenburg, benötigt aufgrund der wachsenden Zahlen der Schülerinnen und Schüler eine bedürfnisoptimierte Neuerrichtung. Dazu wird ein klares und nachvollziehbares Gebäudekonzept angeboten, welches technische, funktionale und gestalterische Lösungen zu einem umfassenden Ganzen vereint.
Die neue Bebauung – in nachhaltiger Holzhybridbauweise – entwickelt sich im Norden an der Eichendorffstraße von Ost nach West, um den Baumbestand größtmöglich zu erhalten. Das Schulentrée wird von der Freiherr-vom-Stein-Straße gebildet. Durch die verschränkte Positionierung dreier Baukörper mit Schrägdächern, fügt sich der Neubau in das städtebauliche Umfeld ein und ermöglicht gleichzeitig die Gestaltung einer großen zusammenhängenden Schulhof- und Gartenfläche.
Die als Cluster angeordneten Bildungsräume verfügen über eine großzügige Freiterrasse im 1.Obergeschoss, die nach Süden und Westen, in Richtung des Freiraums, orientiert ist. Die vorgelagerte Terrassenkonstruktion schafft gleichzeitig in der Erdgeschosszone eine hohe Aufenthaltsqualität bei jeder Wetterlage.
Das Innere folgt der klaren Gliederung des Konstruktionsrasters und der Baukörper. Die Haupterschließung erfolgt über den offenen Treppenraum mit Sitzstufen, welcher zwischen den Baukörpern situiert ist. Aufenthaltsräume, Klassen- und Gruppenräume liegen an den Fassaden(ecken), während die Nebenraumgruppen in den Mittelzonen situiert sind.
Die grüne Infrastruktur bleibt erhalten und wird biodiversitätsfördernd mit Naturwiesen und dem grünen blühenden Rahmen entlang der Freiherr-vom-Stein-Straße aufgewertet. Der neue Schulfreiraum gliedert sich in drei wesentliche Bereiche. Das mit Ökopflaster befestigte Schulentreé gewährleistet einen repräsentativen Schuleingang mit mikroklimaverbesserndem Wasserspiel. Unter dem Vordach liegt der Outdoorbereich der Mensa. Im Bereich der Turnhalle liegen die überdachten Fahrradständer. Der Grüne Spielgarten besteht aus dem entsiegelten Schulwäldchen, das begehbare Sukzessionsflächen sowie Flächen für Spielgeräte bietet. Die Dachterrassen auf dem 1.Obergeschoss sind für alle Klassen zugänglich. Diese stellen verschiedene Sitz-, Lern- sowie einen Bewegungsbereich entlang der Fassade der Turnhalle bereit.
„Tanzende Fenster“, integriert in einer natürlichen Holzschalung, prägen das Erscheinungsbild der neuen Grundschule. Durch den Baustoff Holz an der Fassade verweist das Gebäude auf den ökologischen Grundgedanken. Die extensiven Dachbegrünungen verstärken diese Wirkung und sorgen für ein angenehmes Mikroklima. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist eine Regenwasser- und Erdwärmenutzung sowie eine PV-Anlage am Dach projektiert. Die Holzhybridbauweise sorgt zudem für eine sehr gute Ökobilanz, einen beschleunigten Bauprozess, hohe Vorfertigung der Bauteile und eine mögliche Recyclingfähigkeit nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. Eine nahtlose Erweiterung in der Zukunft, um bis zu drei Cluster in gleichartiger Weise, ist ebenso möglich.