Das neue Wohnheim für Studierende in der Potsdamer Mitte stellt den Dialog zum städtebaulichen Umfeld auf verschiedene Ebenen her und wird auf fünf Geschosse und insgesamt ca. 2.500 m² Bruttogrundfläche verteilt. Das Konzept orientiert sich in allen funktionalen, technischen und gestalterischen Komponenten an drei Prinzipien: Wohnqualität, Nachhaltigkeit und Klarheit. Anhand diesen soll ein zeitgemäßes Wohnheim entstehen, das durch eine flexible Struktur für die Zukunft gerüstet ist.
Die Drei-Teilung der historischen Gebäudestruktur wird mit der Höhenstaffelung eingeleitet, wobei die Adressen Anna-Flügge-Straße 2 und 3 sich einer gleichartigen Gestaltung bedienen und sich nur in der Ausbildung der Erdgeschosszone unterscheiden. Die historisch gequaderten Lisenen werden in einer reduzierten Form flächig interpretiert und zwischen jeder Fensterachse angeordnet. Den historisch vorhandenen Umfassungen der Fenster folgen dezent vorgesetzte Faschenausbildungen.
Beim Eckgebäude Am Kanal wurde die historische Breite der fünf Fensterachsen aufgegriffen und die Fassadengestaltung entsprechend interpretiert. Vertikale flächige Lisenen an den Außenecken sowie in angrenzend zum mittig gelegenen Fenster sowie Faschenausbildungen gliedern die Putzfassade.
Eine horizontale Linienführung nach dem 2. Obergeschoss spiegelt die ursprüngliche Geschossanzahl wider und die wahrgenommenen Proportionen des Gebäudes gliedern sich in das Umfeld ein. Den Übergang zur Dachkonstruktion bildet eine modern interpretierte Gesimseausbildung. Die Dachkonstruktion wird straßenseitig als Satteldach mit 45° ausgeführt. Zum Innenhof wird ein extensiv begrüntes Flachdach ausgebildet. Sämtliche Fenster sind als zweiteilige französische Fenster inkl. Absturzsicherung angedacht. Die Abmessungen bzw. Proportion und Positionierung der Fenster im Erdgeschoss folgt dem vorgeschlagenen Fassadenbild der oberen Geschosse. Somit ist ein klares, einheitliches Fassadenbild vom Straßenraum ablesbar und gleichzeitig bleibt die räumliche Wahrnehmung innerhalb der Studenteneinheiten uneingeschränkt.
Die Privatsphäre in den Einheiten bleibt durch die Anbringung eines innenliegenden Sichtschutzes als Faltrollos gewahrt. Durch die Anordnung eines großzügigen verglastem Eingangsportal mit dahinterliegendem Foyer ist die Nutzung als Studentenheim von außen ablesbar.
Das Nutzungskonzept des Wohnheims ist für 58 Einheiten konzipiert, wovon 44 als Einzelzimmerapartments geplant sind. Insgesamt werden 80 Heimplätze geschaffen. Auf Grund der Unterkellerung wird Raum für einen Technik-, sowie einen Traforaum geschaffen, welcher das Wohnheim und auch die umliegenden Gebäude der Potsdamer Mitte mit Elektrizität versorgt.