Die Seestadt Aspern im Osten von Wien zählt zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Europas. In dem neuen Stadtteil entstehen Wohnräume und Arbeitsplätze für ca. 20.000 Menschen. Um hier auch die notwendige Bildungsinfrastruktur sicherzustellen, wird am Schnittpunkt von Nord- und Südpark ein Bildungscampus nach dem pädagogischen Konzept Campus+ errichtet.
Das Projekt umfasst Bildungseinrichtungen für Kinder von 0-14 Jahren. Kleinkindergruppen, Kindergarten sowie eine Volksschule und eine Neue Mittelschule werden im Campus kombiniert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Inklusion von Kindern mit körperlichen Beeinträchtigungen, weshalb am Standort Sonderpädagogik- und Therapiebereiche geschaffen werden.
Ergänzt wird der Bildungscampus von einem Jugendzentrum. Hier finden die Kinder und Jugendlichen ein breites Freizeitangebot.
Der Bildungscampus, eingebettet in Grünflächen, bietet auch zusätzliche Freiflächen, die der Öffentlichkeit außerhalb der Betriebszeiten zugänglich gemacht werden. Das Campusgebäude orientiert sich mit seinem Vorplatz zum urbanen Freiraum der Sonnenallee, der inneren Haupterschließungsstraße der Seestadt. Das als eingeschossiger Baukörper ausformulierte Jugendzentrum bildet eine städtische Kante zur verkehrsberuhigten Zone im Norden des Bauplatzes.
Das Campusgebäude wird als freistehender, in seiner Höhe gestaffelter Baukörper ausformuliert. Die rundumlaufenden Terrassen bilden ein bestimmendes gestalterisches Element. Die begrünten Loggien erweitern die Bildungsräume nach außen und bilden gleichzeitig den baulichen Sonnenschutz sowie einen Puffer zum Stadtraum. Sie geben dem Gebäude eine starke horizontale Gliederung und prägen mit der zurückspringenden Geländerkonstruktion maßgeblich das Erscheinungsbild des Gebäudes.
Ein Gebäuderücksprung an der Sonnenallee markiert den Haupteingang. Durch den Abstand zur öffentlichen Verkehrsfläche entsteht eine einladende Eingangssituation mit einem großzügigen Vorplatz. Das Versetzen der einzelnen Bauteile bewirkt eine Verbindung des Baukörpers mit seiner Umgebung. Durch die grünen Randbereiche des Grundstücks entsteht ein weicher Übergang zwischen Campusgelände und dem umliegenden Areal. Mit verschiedenen Mehrfachnutzungen in und um das Gebäude wird ein zentrales Quartier für Jung und Alt geschaffen.
Energieeffiziente Lösungen in Architektur und Gebäudetechnik werden zum maßgebenden Ziel der Planung. Der Einsatz von erneuerbarer Energie und deren Speicherung im Gebäude durch
Bauteilaktivierung bilden ein zukunftsweisendes Energiekonzept.