Im Rahmen der High-Tech-Agenda Plus wurde ein Modulbau für die Hochschule Kempten geplant. Besonderes Augenmerk liegt im Entwurf nicht nur auf der wirtschaftlichen und effizienten Organisation des Raumprogramms, sondern auch auf der, gemäß dem Modulsystem, möglichen städtebaulichen Erweiterbarkeit des Baukörpers.
Die Gebäudekanten des zweigeschossigen Neubaus orientieren sich an den Bestandsbauten des umgebenden Hochschulareals. Der Zugang zum neuen Gebäude erfolgt über den bestehenden Vorplatz und wird durch einen Einschnitt klar gekennzeichnet. In unmittelbarer Nähe befinden sich Stellplätze für Fahrräder, E-Mobilität und ein barrierefreier Parkplatz.
Die Seminarräume sowie das Labor mit zugeordnetem Sanitärbereich sind über den überdeckten Zugang ebenerdig erreichbar. Dieser führt außerdem über den zentralen Erschließungskern zu den Büroflächen im Obergeschoss. Die den Einheiten vorgelagerte Teeküche und Loggia steht in direktem Bezug zu den umliegenden Hochschulgebäuden und schafft eine hohe Aufenthaltsqualität.
Um eine sowohl wirtschaftliche als auch gestalterisch anspruchsvolle Lösung zu erlangen, wurde ein materialunabhängiges, offenes System in einem Raster entworfen, welches sich besonders durch seine Gestaltungsfreiheit auszeichnet. Dieses System funktioniert auf Grund der geplanten Abmessungen sowohl in Holz-, Beton-, Stahl- als auch in Hybridbauweise. Gleichzeitig ist die Planung so ausgelegt, dass optional Raumzellen zum Einsatz kommen konnten.
Eine zukünftige Erweiterung des Gebäudes ist sowohl durch Aufstockung als auch in Längsrichtung denkbar. Doch nicht nur die Erweiterbarkeit ist eine wesentliche Stärke der Modulbauweise, auch die einfache Adaptierbarkeit der räumlichen Gegebenheiten ermöglicht eine langfristige Nutzungsanpassung an sich ändernde Anforderungen. Für den ökologischen, aber auch den ökonomischen Aspekt ist die Rückbaubarkeit und mögliche Wiederverwendung der einzelnen Module von wesentlicher Bedeutung.