Symposium: „Wohn(t)räume für Studierende“

Symposium: „Wohn(t)räume für Studierende“ 08.10.2019

Die Akademikerhilfe als größter Studentenheimträger und die WGA ZT GmbH als größtes Architekturbüro auf dem Gebiet des Studentenheimbaues in Österreich luden am 8. Oktober 2019 zu einem Symposium mit dem Thema „Wohn(t)räume für Studierende“ in die Räumlichkeiten des Deutschen Ordens in der Singerstraße in Wien. Unter der Beteiligung von Experten aus dem Bereich der Universitätsrektoren und Universitätsprofessoren, der Hochschülerschaft, hochrangiger Beamten des Wissenschaftsministeriums, dem Bankwesen, von Architekten und Heimträgern wurden verschiedene Aspekte des Studentenheimwesens diskutiert. Während das Institut für Baugeschichte und Bauforschung der TU Wien jahrelange Forschungsarbeiten und Feldstudien präsentierte, konnten seitens des zuständigen Bundesministeriums die Genese und Erneuerungen der Novelle des Studentenheimgesetzes dargelegt werden. Ein Überblick über weltweite Tendenzen im Studentenheimbau und Rückschlüsse auf Österreich wurden von der WGA anhand von Praxisbeispielen vorgestellt. Die Akademikerhilfe überraschte mit einer strategischen Markterhebung, in welcher alle relevanten Markteilnehmer beschrieben wurden und stellte in weiterer Folge ein Modell zur Kalkulation von Studentenheimplätzen vor. Der einheitliche Tenor der Teilnehmer war, dass es in Österreich sowohl einen Platz für gemeinnützige als auch gewerbliche Studentenheimbetreiber gibt. Es müssen aber für alle dieselben Regeln gelten. Dies wurde in hohem Maße mit der Novellierung des Studentenheimgesetzes erreicht. Das starke Wachstum im obersten Preissegment wurde kritisch beurteilt, da die Gesamtanzahl der Studenten in Österreich nicht wächst. Neue Kunden können nur über das Verdrängen anderer Wohnformen gewonnen werden. Interessant war die Erkenntnis, dass Wohneinheiten für Studentenheime sich weltweit immer mehr anpassen. Sowohl bei der Größe als auch der Ausstattung gibt es trotz kultureller Unterschiede eine stärker werdende Homogenisierung.Von Beteiligten wurde weiters einvernehmlich festgestellt, dass das Wesen eines funktionierenden Studentenheimes in der klugen Balance zwischen Individualräumen und Gemeinschaftsbereichen liegt. Neben den Zimmereinheiten mit zugeordnetem Sanitär- und Kochbereich benötigt es Gemeinschaftsräume, die verschiedene Funktionen erfüllen sollten, vom Partyraum, über Fitnessmöglichkeiten, Musikübungsräume vor allem aber gemeinsame Lern – und Kommunikationsräume. Die Preisgestaltung und die soziale Treffsicherheit wurden vor dem Hintergrund der ausgesetzten Investitionsförderung für Studentenheime intensiv analysiert. Anhand von Praxisbeispielen konnte der Zusammenhang zwischen einer Investitionsförderung und geringen Preisen für Studentenheimplätzen nachgewiesen werden. Die Kostenbelastung für Studierende und deren Eltern ist überwiegend von den Wohnkosten getrieben. Besonders für einkommensschwache Schichten aus den Bundesländern stellen gemeinnützige Studentenheime nach wie vor die einzige Möglichkeit dar, den Kindern ein Studium zu ermöglichen, wurde festgestellt.

Aufgrund der großen Nachfrage ist bereits ein Nachfolgesymposium geplant. Anmeldungen und weiterführende Informationen unter info@wg-a.com.